Wieder Totengeläut in Weiher möglich
Mit einer akustischen Führung wurde vor wenigen Wochen das 100-jährige Jubiläum der Glocken der Matthäuskirche begangen. Eine wesentlich ältere,bronzene Glocke hängt jedoch im Türmchen des Weiherer Glockenhauses.
Bereits im Dreißigjährigen Krieg, 1631, wie auf der Minuskelunterschrift zu lesen, wurde sie in Nürnberg von Meister Georg Heroldt gegossen und zwar für die Uttenreuther Kunigunden- Kapelle, dem Vorgängerbau der Matthäuskirche. Als für diese ein neues Geläut angeschafft worden war, kaufte ein Vorfahre der Müllerfamilie Ortegel die Glocke der Kirchengemeinde ab; wann ist leider nicht bekannt.
Bis Ende der 1970-er Jahre war sie in Weiher beim täglichen Gebetsläuten früh, mittags und abends zu hören und außerdem als Totenglocke, wenn die Verstorbenen auf ihrem Weg zum Uttenreuther Friedhof aus Weiher hinausgeleitet wurden. Man läutete dabei die Glocke so lange bis der Leichenzug etwa auf Höhe der heutigen Polizei war; Danach übernahm die Uttenreuther Totenglocke das Läuten bis der Zug auf dem Friedhof ankam. Die Geschichtstafel am Weiherer Glockenhaus hält weitere Details bereit.
Die Gemeinde hat vor kurzem die Glockensteuerung reparieren lassen, da die Eigentümerin des Glockenhauses anregte, die alte Tradition des Totengeläuts wieder aufleben zu lassen. Im Todesfalle eines Weiherer Bürgers kann auf Wunsch die Glocke am nächsten Abend um 20 Uhr geläutet werden. Das gibt den Mitbürgern die Möglichkeit innezuhalten und dem Toten zu gedenken.
Wenn Sie möchten, dass die Glocke für Ihren verstorbenen Angehörigen erklingt, dann wenden Sie sich bitte an folgende Rufnummer: 0176 - 236 584 66